Es war in den verwirrenden Jahren 2007 und 2008, zu Beginn der Weltwirtschafts-, Finanz- und Eurokrise, als sich eine kritische Gruppe auf den Weg machte, der Alternativlosigkeit der kapitalistischen Wirtschaftsweise die Stirn zu bieten. Irgendwie müsste es doch möglich sein, so die Überlegung, aus dem gescheiterten sozialistischen und dem scheiternden kapitalistischen Wirtschaften einen dritten Weg zu konstruieren, der ökologischen und sozialen Kriterien genügt und bei dem der Mensch wieder im Mittelpunkt steht.

Um zu verstehen, aus welchen unterschiedlichen Quellen sich die Akademie Solidarische Ökonomie gespeist hat, ist ein Blick auf die Vor- und Nachwendezeit und auf die Arbeit der Ökumene in Ost und West hilfreich. Dabei ist das Projekt der Akademie keineswegs eine rein kirchliche Angelegenheit, weitere kritische Kräfte der Zivilgesellschaft aus der Umwelt- und Friedensbewegung haben Anteil an der späteren Gründung der „Akademie auf Zeit“, wie sich die Akademie zunächst nannte. Die gesamte Geschichte der Akademie findet sich in der Jubiläumsbroschüre, die als pdf-Dokument abrufbar ist (hier klicken, 13 MB).

 

Wider die Alternativlosigkeit der kapitalistischen Wirtschaftsweise

So hat es sich die Akademie Solidarische Ökonomie zum Ziel gesetzt, ein Modell postkapitalistischer, lebensdienlicher Ökonomie zu entwickeln und zur Diskussion anzubieten. Es geht dabei um gesellschaftliche Rahmenbedingungen, welche gelingende Beziehungen zwischen Menschen sowie zwischen der Menschheit und Natur ermöglichen. Denn nur dann ist ein Gesellschaftssystem unserer Meinung nach zukunftsfähig.

 

Wegweiser für die Arbeitsergebnisse der Akademie
Wer sich für die Arbeit der Akademie näher interessiert, kann mehrere Wege wählen.

  • Sie lesen die Bücher, von der Akademie veröffentlicht wurden. Sie finden Sie auf der Homepage unter Publikationen.
  • Wesentlich kürzer und kompakter sind in dem Eckpunktepapier grundlegende Gedanken zu unserer Vision einer solidarischen Gsellschaft zusammengefasst.
  • Als erste Einführung in den Entwurf einer solidarischen Gesellschaft empfehlen wir die kleine Broschüre Unterwegs in die Zukunft . Der Text ist 2019 verfasst worden, gibt also einen aktuellen Stand der Diskussion in der Akademie wieder und er ist in einer auch für Laien gut verständlichen Sprache verfasst.
  • Wer sich gezielt mit einzelnen Themen beschäftigen möchte, kann in dem entsprechenden Baustein (auf dieser Homepage) oder in kürzerer aber auch aktuellerer Form in den Faktenblättern (auf dieser Homepage) nachlesen.
  • Selbstverständlich werden innerhalb der Akademie weiterhin Analysen und Perspektiven einer solidarischen Gesellschaft weiterhin diskutiert. In der Rubrik „Arbeitstexte zur Diskussion“ finden Sie hier aktuelle, in der Diskussion befindliche Texte von Mitarbeiter*innen der Akademie.

Kleine Akademie-Chronik

  • Akademie-Gründung auf Burg Bodenstein (22./23. Juni 2008)
  • Jahre der Theorie-Arbeit (2008 – 2010)
  • Die Akademie geht mit einer Plenartagung in Berlin an die Öffentlichkeit (Berliner Erklärung); 2011
  • Die sogenannten „Bausteine“ der Akademie entstehen – sie sind das Ergebnis der Arbeitsgruppen und bilden das Gerüst für den „Richtungsentwurf“ (heute gibt es 14 Bausteine – hier klicken)
  • Die Akademie veröffentlicht ihr erstes Buch „Kapitalismus und dann?“
  • In Berlin gründet sich die Regionalgruppe Berlin/Brandenburg, die bis heute  regelmäßig aktiv ist. Sie ist die einzige Regionalgruppe der Akademie (Link zur Regionalgruppe Berlin/Brandenburg).
  • Eine neue Arbeitskonzeption entsteht ab dem Jahr 2011 – sie ist bis heute gültig
  • Aus dem Richtungsentwurf abgeleitet erarbeitet die Akademie das sogenannte „Eckpunkte-Papier„, das die wichtigsten Erkenntnisse der Akademie kurz zusammenfasst (2014)
  • Weitere Bücher erscheinen, zunächst „Das dienende Geld“ (2012). „Zwickmühle Kapitalismus“ (2014), „Die Wirtschaft zur Vernunft bringen“ (2016)
  • In Heidelberg wendet sich die Akademie bei einem Kongress vertiefenden Fragen der Transformation zu und kooperiert dabei mit einem „Markt der Möglichkeiten“ und mehr als 30 Heidelberger Gruppen, die bereits alternativ wirtschaften
  • 2015 organisiert die Akademie Solidarische Ökonomie zusammen mit attac München einen Kongress zum Thema „Europa“
  • In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der URANIA führt die Akademie 2017 erneut eine Konferenz zum Thema „Europa“ durch – prominente Podiumsgäste sind Sahra Wagenknecht (Linke) und Sven Giegold (MdE)
  • Zu Beginn des Jahres 2017 entsteht das sogenannte „Unterwegs-Papier„, „Unterwegs in die Zukunft – Warum wir eine andere Welt wollen und wie sie aussehen könnte“, in dem die Ziele der Akademie in leicht verständlicher Sprache formuliert sind.
  • Anfang des Jahres 2018 erscheint ein Teil der Faktenblätter, die als Hintergrundmaterial zur einfachen Erklärung der wichtigsten Wirtschaftsbegriffe in der Schule und anderen Einrichtungen eingesetzt werden können
  • Ende 2020 wird die Ausstellung  „Bilder einer solidarischen Welt“ (vgl. auch Ausstellungsreader Ausstellung Reader) in Lüneburg eröffnet. Sie wird anschließend in mehreren Museen und auf dem ökumenischen Kirchentag im Mai 2021 präsentiert.